Natur, Geschichte und stille Wunder

Was macht einen Ort wirklich magisch? Vielleicht ist es die Stille, die Geschichte, oder einfach das Gefühl, angekommen zu sein. Genau das haben wir in der Verenaschlucht bei Solothurn erlebt.

Letztes Wochenende haben wir einen kleinen, spontanen Ausflug nach Solothurn gemacht, ganz ohne Wohnmobil, dafür mit viel Neugier und Entdeckerlust. Unser Ziel: die mystische Verenaschlucht, ein Ort voller Geschichte, Natur und stiller Magie.

Wer war die Heilige Verena?

Der Legende nach stammt Verena aus Theben in Ägypten und schloss sich der Thebäischen Legion an, die im 3. Jahrhundert nach Norden zog. Während viele ihrer Gefährten den Märtyrertod starben, blieb Verena in der Nähe von Solothurn zurück und lebte dort als Einsiedlerin in einer Höhle. Sie pflegte Kranke, spendete Trost und wurde bald als Heilerin verehrt. Später zog sie weiter nach Bad Zurzach, wo sie bis zu ihrem Tod wirkte und auch begraben wurde.

Der Weg entlang des Verena-Bachs

Der Spaziergang durch die Schlucht war einfach schön. Der Weg führt direkt am plätschernden Verena-Bach entlang, vorbei an moosigen Felsen, kleinen Höhlen und versteckten Ecken, die irgendwie geheimnisvoll wirken.

In manchen Felsspalten stehen kleine Engel oder brennen Kerzen, als hätte jemand dort einen stillen Gruß hinterlassen. Man merkt: Dieser Ort bedeutet vielen Menschen etwas.

Und das Beste: Der Weg ist super gepflegt und sogar mit Kinderwagen oder Rollstuhl gut machbar. Also wirklich ein Ausflug für alle.

Die Verena-Kapelle, ein Ort der Einkehr

Ein echtes Highlight war die Verena-Kapelle, die ganz in eine Felsnische gebaut ist. Sie stammt aus der Gotik und gehört zur historischen Einsiedelei St. Verena. Die Kapelle ist schlicht, aber eindrucksvoll, ein Ort, der zur Ruhe einlädt.

Das Heilige Grab, eine stille Szene hinter dem Altar

Wer hinter den Altar der Verena-Kapelle tritt, entdeckt eine eindrucksvolle Darstellung, die tief berührt: das Heilige Grab.

In einer erweiterten Höhlennische, eingerahmt von drei klassizistischen Bogenarkaden aus Muschelkalk, liegt Jesus in der Mitte, dargestellt in Ruhe und Frieden, ein Moment der Stille nach dem Leiden.

  • Links stehen die Frauen am Grab, in Trauer und Erwartung, bereit, den Leichnam zu salben.
  • Rechts wachen römische Soldaten, sinnbildlich für die Macht und Kontrolle jener Zeit.
  • In der Mitte liegt Jesus, nicht im Gebet, sondern bereits im Grab, ein Bild der Erlösung und des Übergangs.

 Ein Einsiedler mitten in der Schlucht

Ja, tatsächlich, in der Verenaschlucht lebt ein echter Einsiedler!

Seit 2016 ist Michael Daum dort zuhause. Er öffnet täglich die Kapelle, sorgt für Ordnung und ist für viele Besucher ein stiller Ansprechpartner. Sein Ziel: den Ort als Raum der Stille zu bewahren. Menschen aus aller Welt kommen, um mit ihm zu sprechen oder einfach die besondere Atmosphäre zu erleben.

Ein kleiner Wermutstropfen, kein Platz im Restaurant

Nach unserem Spaziergang wollten wir den Ausflug gemütlich im Restaurant ausklingen lassen. Leider hatten viele dieselbe Idee, es war alles voll. Also machten wir uns auf den Rückweg, ein bisschen hungrig, aber sehr erfüllt.

Fazit: Ein Ort, der berührt

Wer Ruhe sucht, wird sie hier finden. Wer Geschichte liebt, wird sie spüren. Und wer einfach mal durchatmen möchte, der sollte sich auf den Weg zur Verenaschlucht machen.

Ein Ausflug, der nicht nur den Körper bewegt, sondern auch die Seele berührt.

Auch Taiga hat es gefallen


Eine Antwort zu „Verenaschlucht: Ein Ausflug voller Geschichte und Stille“

  1. Avatar von Annemarie Zaugg
    Annemarie Zaugg

    Das machst du einfach super, ich geniesse deine Eintragungen!!
    Weiter so und liebe Grüsse Annemarie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert