Ein Ausflug mit Wasserfall, Menschenmassen und einem tapferen Hund

Gestern haben wir uns spontan für einen kleinen Ausflug entschieden und sind ins Toggenburg gefahren. Ich muss gestehen, diese Gegend kenne ich kaum, abgesehen von zwei oder drei Skitagen in Wildhaus vor Jahren. Freddy kennt die Region besser aus seiner WK-Zeit, dem Wehrdienst.

Die Thurwasserfälle

Unser Ziel war Unterwasser, ein charmantes Dorf am Fuss der Churfirsten. Von dort wollten wir zu den Thurwasserfällen spazieren. Ein kurzer, einfacher Weg von etwa zehn Minuten. Und tatsächlich, der Spaziergang war leicht, aber das Naturschauspiel am Ende hat uns tief beeindruckt. Die Wasserfälle stürzen mit einer Höhe von 23 Metern durch das enge Chämmerlitobel und sind über Stege und Plattformen wunderbar zu bestaunen. Unser Hund Tajga war natürlich mit dabei und hat den Ausflug genauso genossen wie wir.

Mit der Bahn zum Iltios

Aber wie das Leben so spielt, für diesen kurzen Spaziergang sind wir fast zwei Stunden gefahren. Also wollten wir den Tag noch etwas ausdehnen und sind mit der Standseilbahn zum Iltios hochgefahren. Für Taiga war das die erste Fahrt mit so einer Bahn und sie hat es ganz souverän gemeistert. Die Fahrt war zwar nicht ganz günstig, aber wir wollten oben etwas trinken und vielleicht sogar essen.

Tja… oben angekommen, war die Idylle dahin. Menschenmassen, Lärm, Kühe und kein Platz im Restaurant. Also haben wir beschlossen, einfach wieder runterzulaufen.

Der Abstieg und das Knie

Leider hatten wir keine Wanderschuhe an, sondern nur unsere Sketchers. Immerhin Turnschuhe, keine Flip-Flops. Aber der Weg war steil, rutschig und führte über Kuhweiden.

Eine junge Frau überholte uns flott, kam später wieder zurück und wir ahnten schon, irgendwas stimmt nicht. Der Wanderweg war durch einen elektrischen Kuhzaun unterbrochen. Die Frau konnte unten durchschlüpfen, aber mit Taiga war das keine Option. Also suchten wir einen anderen Weg. Noch steiler, noch unebener. Und ja, wir hatten Turnschuhe an. Es war anstrengend, wir mussten aufpassen, nicht umzuknicken. Endlich fanden wir einen Zaun ohne Strom und konnten durchschlüpfen.

Ab da ging es weiter bergab und plötzlich schoss ein stechender Schmerz in mein linkes Knie. Ich konnte kaum noch gehen. Jeder Schritt war eine Qual, Tränen standen mir in den Augen. Ich hatte noch nie Knieschmerzen, aber das war die Hölle. Unten angekommen, ging es auf einer Strasse weiter Richtung Unterwasser. Einfach zu gehen, aber mein Bein wollte nicht mehr. Freddy lief allein zum Auto und holte mich ab. Ich war so dankbar.

Es war inzwischen 16 Uhr und wir hatten weder Frühstück noch Mittagessen. An einer Tankstelle holten wir uns ein Sandwich, Schokolade, ein Würstchen für Taiga und etwas zu trinken. Und trotz allem, es war wunderschön auf dem Berg. Die Landschaft, die Wasserfälle, die frische Luft, all das hat uns begeistert.

Aber eines steht fest. Ab sofort werden Wanderschuhe getragen. Auch für einfache Spaziergänge. Ich habe sogar Wanderstöcke bestellt, die uns künftig begleiten werden. Und was auch in den Rucksack gehört: Sonnencreme und Verbandsmaterial.

Bis zu unseren Herbstferien im Wohnmobil sind keine weiteren Ausflüge geplant. Aber wir freuen uns jetzt schon auf zwei Wochen voller Natur, Abenteuer und hoffentlich besserem Schuhwerk.


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