Von Egmond nach Amsterdam

Von Egmond nach Amsterdam

Zwischen Fluglärm und Container-Charme

„Manchmal sind es die Umwege, die uns die schönsten Geschichten schenken.“

Ein Satz, der sich wie ein roter Faden durch unsere Amsterdam-Tage zieht.

Zwischen Fluglärm, Fährenverwirrung und einem Restaurant, das wir fast übersehen hätten.

Campingplatz mit Kerosinduft

Von Egmond aus fuhren wir nicht weit. Unser nächstes Ziel war Amsterdam, mit reserviertem Platz auf dem Camping EuroParcs Het Amsterdamse Bos. Nicht ganz der, den wir ursprünglich im Auge hatten, aber laut Beschreibung nicht weit von der City entfernt. Und wir wussten: Der Flughafen ist in der Nähe. Also rechneten wir mit Fluglärm.

Der Platz selbst? Ganz okay. Laut Rezensionen soll der Platzwart nicht besonders höflich sein, das können wir absolut nicht bestätigen.

Alle waren freundlich, hilfsbereit, und der kleine Laden vor Ort deckt das Nötigste ab. Was uns allerdings wirklich gestört hat, war der Geruch. Kerosin, nehme ich an? Man riecht ihn, bevor man ihn hört.

Der Kollege hat sich nicht stören lassen

Fast vergessen: Ein Zwischenstopp in Zandvoort

„Beim Schreiben merkt man manchmal, was man unterwegs vergessen hat und Zandvoort war so ein Fall.“

Denn tatsächlich sind wir nicht direkt von Egmond nach Amsterdam gefahren.

Wir haben noch einen kurzen Zwischenstopp in Zandvoort eingelegt, ein Ort, der sich still zwischen die Erinnerungen geschoben hat. Wind, Meer, ein bisschen Sand zwischen den Reifen, und dann weiter Richtung Grossstadt.

Vielleicht war es gerade diese Ruhe vor dem Amsterdam-Trubel, die sich so unauffällig angefühlt hat. Aber jetzt ist sie wieder da und gehört natürlich dazu.

Zandvoort, der stille Zwischenstopp, der sich erst beim Schreiben wieder meldete.

Rad oder Bus? Der spontane Plan

Am Montag wollten wir einfach mal in die City, noch ohne konkretes Ziel, einfach ein bisschen Amsterdam erleben.

Laut Campingplatzinfo ist die Stadt gut erreichbar: Bus bis Schiphol Nord, dort umsteigen, dann mit der Bahn ins Zentrum. Klingt einfach.

Wir standen also an der Bushaltestelle und überlegten: 20 Minuten warten oder mit den Rädern bis Schiphol Nord?

Die Entscheidung fiel auf Bewegung. Leider verpassten wir wohl eine Abzweigung und landeten direkt am Flughafen. Der Weg war machbar, aber zog sich.

Am Flughafen besorgten wir uns eine ÖV-Karte und stiegen in einen Bus, der uns zackig in die City bringen sollte.

Die Fahrt war länger als gedacht, aber spannend. In Amsterdam angekommen: Regen. Hunger. Müdigkeit. Also schnell etwas gegessen, ein kurzer Spaziergang durch die nassen Gassen, und dann zurück, bevor es ganz dunkel wurde.

Der Rückweg wurde… sagen wir: abenteuerlich. Wegen einer Baustelle verirrten wir uns und standen plötzlich an den Toren des Flughafengeländes. Google Maps half, aber es wurde dunkel, es regnete, wir waren müde und dann ging auch noch der Akku unserer kleinen Klappräder leer.

Die letzten Kilometer ohne Unterstützung fühlten sich an wie ein Marathon. Meine Beine? Gummi. Mein Po? Kein Kommentar.

Verfahren, verdreht, verwundert, aber nie verloren.

Für uns war klar: Am nächsten Tag nehmen wir die ÖV.

Dienstag: Treffen mit der Tochter

Dienstag: Treffen mit der Tochter in der City. Sie hatte das STRAAT Museum besucht, wir wollten uns dort verabreden. Laut ihrer Info: einfach die linke Fähre vom Bahnhof nehmen. Wir nahmen die linke Fähre, allerdings von der rechten Station. Egal. Wir liefen 45 Minuten durch unbekannte Ecken und entdeckten Amsterdam von einer anderen Seite.

Street Art trifft auf Umweg – 45 Minuten später als geplant.

Pllek – Überraschung im Container

Am Treffpunkt wollten wir essen gehen. Das nächstgelegene Restaurant sah toll aus, hatte aber geschlossene Gesellschaft. Die nette junge Frau dort empfahl uns ein Restaurant in Schiffscontainern: Pllek. Wir wären nie darauf gekommen, dass sich in diesen Containern so ein cooler Ort verbirgt. Urban, gemütlich, kreativ, selten so etwas gesehen!

Wir haben dort gemütlich gegessen und sind dann mit der richtigen Fähre zurück zum Bahnhof. Ein kurzer Abschied, ein schneller Heimweg, diesmal ohne Umwege. Die Stadt bleibt in Erinnerung, die Beine danken es uns.

Burger im Pllek Restaurant

Weiter Richtung Belgien

Am Mittwoch soll es weitergehen, der Küste entlang, nicht über die Autobahn. Neue Wege, neue Geschichten.

Ob wir diesmal ohne Umwege ankommen? Mal sehen. Aber eins ist sicher: Die schönsten Geschichten passieren selten auf der Autobahn


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